Da bin ich wieder. Ich lebe noch :). Mir geht es immer noch gut, und das Leben hier auf der Farm mach mir immer noch Spaß. Das liegt mittlerweile aber weniger an der Arbeit, welche dann auf dauer doch anstrengend ist, sondern den netten Leuten hier. Anna und Paula aus Deutschland sind einen Tag vor mir hier angekommen, leider aber nur noch bis Mittwoch da :(. Letzte Woche waren Bri und Victoria aus Kalifornien hier und zu fünft (Katrin war jetzt für längere Zeit weg, ja wir schmeißen den Hof alleine!) haben/hatten wir echt eine super Zeit. Ich hoffe die nächsten Wwoofer sind wenigstens ansatzweise genauso cool. Die nächsten drei kommen in den nächsten vier Tagen an. Wünscht mir Glück :).
Am 16.11 hatte ich meinen ersten freien Tag. Den habe ich genutzt und mir Frutillar und Puerto Octay angeschaut, beides Städtchen am Lago Llanquhue mit deutschem Einfluss. Nun habe ich noch nicht so viele Städte in Chile gesehen und Puerto Varas hat ja angeblich auch einen deutschen Einfluss. In der Architektur habe ich es folglich nur ein bisschen gesehen (manche Häuser sahen eben nach einem deutschen Holzhaus aus), aber man hat es zum Beispiel an den vielen Deutschlandflaggen und Gewerben mit deutschen Namen gesehen. Außerdem gibt es hier Kuchen (der heißt hier auch so :D) zu kaufen. Das habe ich auch gemacht :). In Puerto Octay habe ich mir auch glaube ich den falschen Stadtteil angeschaut, hier gab es keine deutsche Architektur, dafür eine hübsche Siedlung auf einem Hügel und den Friedhof mit Seeblick. Von dort sah ich auch die vorgelagerte Landzunge vor Puerto Octay, die ich dann noch erfolglos zu umrunden versuchte. Ich hätte von dort übrigends ein wunderschönes Andenpanorama zu sehen bekommen, aber mein freier Tag war natürlich einer der ersten Schlechtwettertage seit langem :/.
Ich erzähle mal noch ein paar triviale Dinge, die ich jetzt nich irgenwie verbauen kann. Das Wetter hier ist gemäßigt, es regnet relativ oft mal, aber es scheint auch öfter mal die Sonne. Dadurch das ich so viel draußen bin, bin ich glaube ich schon ein bisschen braun im Gesicht :O. Das Haus in dem wir wohnen hat keine Heizung, nur zwei Holzöfen. Da ist es morgends machmal ganz schön kalt. In meinem Bett ist es aber dank meinem Daunenschlafsack sehr warm :). Außer den ca. 150 Ziegen gibt es noch drei Katzen (eine hochschwanger) und einen Kater, fünf Hunde (ich weiß nicht warum so viele, die vertragen sich nicht mal alle und müssen zu verschiedenen Zeiten angekettet/eingesperrt werden; beim Ziegenhüten helfen sie aber nicht), 10-15 Hühner + x Küken, 10-15 Gänse, zwei Enten und ein Pferd. Die Zäune sind in einem bedauernswerten Zustand halten die Ziege nur auf, weil überall hunderte Stöcke durch den Draht gesteckt wurden. Die Vegetation ist hier vergleichbar mit Deutschland, aber die Bäume sehen alle etwas mehr nach Dschungel aus, weil es mehr regnet und überall Moose und Kletterpflanzen wachsen. Von der Tierwelt fallen vor allem die Vögel auf, die für mich als Europäer sehr exotisch aussehen. Unter anderem gibt es auch Geier. Eine Spinnenart schein hier sehr verbreitet, auf jeden Fall sieht man in jeder Ritze ein trichterförmiges Spinnennetz. Den Sternenhimmel habe ich erst zweimal gesehen, da aber tatsächlich Sternbilder, die ich noch nicht kannte. Spanisch lerne ich momentan nur sehr wenig, weil wir immer deutsch oder englisch gesprochen haben, aber das könnte sich mit den neuen Wwoofern ändern. So und jetzt habe ich erstmal genug geschrieben, ich werde noch die hintere Stalltür zumachen und dann geh ich ins Bett :).
muffin91 am 23. November 15
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tur - Alle Ziegen wissen genau wo sie wann hin sollen (vor/nach dem Melken). Trotzdem muss man die meisten antreiben, anschieben, oder an den Hörnern Ziehen.
Gemeinschaftlich - Ab einer Anzahl von 7-8 kann man Ziegen als eine Herde bewegen. Das heist sie bleiben größtenteils zusammen.
Individualisten - Es gibt immer eine Ziege die es doch nochmal versuchen muss unbedingt über den Zaun zu kommen oder sich nicht in den Stall treiben zu lassen. Es stehen immer 3-5 Ziegen hinter dem Zaun, einfach weil sie es können.
Neugierig - Ziegen kommen oft zu einem und wollen an einem Rumknabbern, vor allem die Zicklein. Sie interessieren sich auch für alles um sie herum und beobachten was man tut.
Zickig - Einige Ziegen können im Stall über die Zwischenabsperrungen springen, und tun dies auch immer wieder, egal wie oft man sie wieder rausschmeißt.
Sie können sich wie Hunde "trockenschütteln".
Brutal - Bambi dem großen Bock habe ich zwei große blaue Flecken zu verdanken. Manchmal will er mich aus irgend einem Grund mit seinen Hörnern "schlagen".
Laut - Mütter die ihre Kinder rufen oder Ziegen, die man aus dem Paradies hinter dem Zaun vertrieben hat und deswegen beleidigt sind, können verdammt laut sein - MÄÄÄÄHHH.
Schlau - Eines Tages saß ich mal auf der Weide und hab auf die Herde aufgepasst, da kam Schreck, ein kleinerer Bock ohne Hörner, zu mir und stieß mich mit seinem Kopf an. Mir kam das komisch vor, ich sah ihn mir an und bemerkte, dass er einen Draht eng um seinen Hals gewickelt hatte. Danach hat er erstmal fünf Minuten neben mir gestanden und gehechelt. Er war schlau genug sich Hilfe zu holen.
Robust - Die Zicklein kann man aus gut einem Meter Höhe fallen lassen, sie landen auch fast immer auf den Beinen wie Katzen.
muffin91 am 23. November 15
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