Eine Woche Freiheit
Hallo Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs :)

Ich sitze gerade in der „Lobby“ eines Hostels in Puerto Varas und mein Bus zu meiner zweiten Farm fährt in 50 Minuten. Ich habe also nicht sooo viel Zeit für diesen Text, aber ich will wenigstens das wichtigste festhalten.

Mir gehts gut :)

So jetzt habe ich noch 49 Minuten, also schreibe ich auch noch was über meine letzte Woche.

Nach der Ziegenfarm ging es für mich erstmal nach Puerto Varas. Eigentlich hatte ich gedacht, die andere Farm will, dass ich früher komme, aber das wollten sie dann doch nicht. In Puerto Varas waren die ersten zwei Hostels belegt, im dritten (ein etwas teureres) hatte ich aber Glück. Eigentlich wollte ich dort nur eine Nacht bleiben, aber in meinem Zimmer lernte ich Daniel und Alistair kennen, mit denen ich am nächsten Tag eine Tour in den Parque Nacional Vicente Perez Rosales unternahm. Dieser liegt am Fuße des großen schönen Vulkan Osorno und an einem See mitten zwischen den Anden. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter und wir sahen nicht viel davon. Dafür fand gerade ein Ultramarathon hier statt, was vermutlich auch der Grund für die vielen ausgebuchten Hostels in Puerto Varas war. Der Boden war voll mit „Aschesand“ von dem Ausbruch im April, was die Tour einigermaßen anstrengend machte. Die Marathonläufer taten mir noch mehr leid. Spannend waren die trockenen Flüsse, welche vermutlich von älteren Ausbrüchen stammten und nicht durch Wasser sondern durch Lava oder Asche entstanden sind. Auf dem Rückweg haben wir uns noch die Saltos de Petrohue angesehen, welche leider nicht ganz geöffnet waren wegen Umbauarbeiten.

Am nächsten Tag ging es dann aber nach Chiloe, die größte Insel Chiles, wenn ich mich nicht täusche. Hier blieb ich eine Nacht auf einem Zeltplatz in Castro und dann ging es in den Parque Tantauco. Dieser ist kein Nationalpark, sondern von einem ehemaligen Präsidenten gegründet und relativ unbekannt. Die Anfart gestaltete sich schwierig, da man 40 km unbefestigte sehr schlechte Schotterstraße zurücklegen muss. Ich hatte Glück und hab mich von verschiedenen Autos mitnehmen lassen. Zuletzt einem Pärchen aus Santiago, deren kleines Auto uns an einer Stelle nicht alle gepackt hat und wir mussten kurz aussteigen :O. Ansonsten kann man aber sagen, dass man hier per Anhalter super vorran kommt, ich wurde sogar schon mitgenommen ohne einen Daumen rausgestreckt zu haben :). Im Park bin ich dann direkt noch acht Kilometer gewanderd, was erstmal wenig klingt, aber der Weg war seh unterschiedlich gut und ich hatte Proviant für mehrere Tage (Essen) mitgenommen. So war ich am Abend sehr erschöpft aber glücklich und auch ganz allein. Denn der Park schein tatsächlich so unbekannt zu sein, dass hier kaum jemand für länger als einen Tag herkommt. Für die nächsten 48 h sah ich genau niemanden. Das war schon ein sehr abgefahrenes Gefühl, so ganz allein irgendwo am Ende der Welt zu sein. Der Park ist im Süden der Insel, und ich war an einem der Seen. Viele Berge gab es nicht, weswegen die kalte, feuchte Luft vom Pazifik relativ ungehindert mir um die Ohren blies.

So jetzt kann ich leider erstmal nicht weiterschreiben, weil in 30 min mein Bus kommt und das noch ein gutes Stück zur Bushalte ist. Ich vervollständige das hier bald und erzähle wie es mir ergangen ist in der Wildniss. Die Bilder gibts aber jetzt schon :).

Chile 6