Zurück aus der Wildnis
Jetzt bin ich schon auf der nächsten Farm und am liebsten würde ich direkt darüber schreiben, aber euch interessiert bestimmt auch, wie mein Abenteuer in der Wildniss ausgegangen ist.

Also nach einer Nacht im Zelt war der nächste Tag sehr grau und regnerisch und meine Motivation zu Wandern sehr gering. Ich hatte ja nur für einen Zeltplatz bezalt, aber ich dachte mir, ich kann ja trotzdem in der kleinen Hütte den Tag verbringen, nur halt nicht drin schlafen. Um es kurz zu machen, am Ende habe ich die zweite Nacht auch in der Hütte den Ofen angemacht und darin geschlafen. Es war ja niemand da und dann kanns auch keiner kontrollieren ;). Am nächsten Tag bin ich dann wieder zum „Basiscamp“ und habe dort dann noch eine kleinere Rundwanderung gemacht, die sehr abwechslungsreich im Vergleich zum Rest des Parks war. Am nächsten Morgen regnete es dann wie aus Eimern und ich wartete am Parkeingang darauf, dass mich jemand mitnimmt. Es kamen noch eine Französin und ein Franzose, die den selben Plan hatten. Dummerweise war das einzige Auto das fuhr ein chilenisches Pärchen mit Jeep und die Rückbank war voll mit Campingkram. Aber die Chilenen lassen sich von sowas nicht abhalten und so räumten sie geduldig im Regen die Rückbank leer und in den Kofferraum, nur damit wir uns am Ende zu dritt mit drei riesigen Rucksäcken auf die Rückbank quetschen konnten. Das nenne ich Hilfsbereitschaft. Die Fahrt endete in Quellón, wo sich auch ein Ende der „Panamericana“, welche in Alaska beginnt, befindet. Die Beiden aus Frankreich waren sehr nett und so besuchten wir noch ein Restaurant zusammen und danach ging es nach Castro, wo ich mich wieder alleine in ein Hostel einquartierte. Abends ging es noch mit einem walisischen und zwei französischen Mädels in eine Bar, wo wir den „Terremoto“ übersetzt Erdbeben, einen sehr süßen Cocktail ausprobierten. Im nachhinein hätten wir lieber zu viert einen bestellt und uns geteilt; das Ding schmeckt nicht.

Am nächsten Tag hab ich mir noch eine der vielen Inseln des Archipels auf der Ostseite der Insel angesehen. In Anchud war ich in der ältesten der Holzkirchen, für die Chiloe so berühmt ist. Auf dem Rückweg wollte ich in einer Hafenstadt eigentlich noch das berühmte „churanto“ essen, hab mich dann aber ein bisschen doof angestellt und doch nur eine normale Meeresfrüchtesuppe und zwei Kartoffeltaschen gegessen. War aber sehr lecker.

Tags darauf ging es wieder mit dem Bus nach Puerto Varas, wo ich eine Nacht in einem netten kleinen Hostel verbrachte. Das Haus war fest in französischer Hand, aber die Beiden Mädels an der Rezeption (Antonia und Jelena) waren deutsch und haben mich bei Stadt, Land, Fluss hart abgezockt. Bei Montagsmaler und Wer-bin-ich war ich zum Glück nicht ganz so schlecht :).

Am 14.12 machte ich mich auf den Weg zu meiner zweiten Farm, das war vor einer Woche. Ich werde jetzt nicht mehr viel schreiben (es ist gerade halb eins), aber so viel sei gesagt, es ist super! Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch an all meine fleisigen Blogleser_innen :).