Die Bilder gibts diesmal direkt am Anfang. Dazu nochmal der hinweis, das man vermutlich draufklicken muss um alle acht Bilder zu sehen.
Es war ein mal, südlich der Plantagen von Mittelchile, da begab es sich, dass ein kleiner Abendteurer in die Gegend „Rio Puelo“ in Chile kam um dort auf einer Bienenfarm zu arbeiten. Doch die Reise dorthin mit dem Bus gestaltete sich schwierig, als dieser immer mehr zu stinken anfing und schließlich nicht mehr den Berg hochkam. Ein neuer Bus musste herbei und mit diesem ging es dann auf zum Fjord. Von Puelo ging es per Anhalter einige Weglängen weiter und schließlich kam er auf der Farm an. Dort traf er auf die hübsche Paige aus einem großen, freien Land ohne Namen weit im Norden. Sie arbeitete auch auf der Farm. Er wurde außerdem von drei neuen Katzenbabys und ein paar Schafen begrüßt. Spät am Abend trafen Pia und Vito ein und unser Freund merkte schnell, dass er hier mit drei wunderbaren Menschen zusammenlebt.
Die Arbeit die er Tag für Tag verrichtete war sehr unterschiedlich. So musste der Küchengarten etwas gepflegt, die Rähmchen für die Bienenwaben gesäubert, die Schafe auf die Weide und zurück getrieben, die Bienenstöcke erweitert oder verkleinert, Honig geerntet und Gläser etiketiert und verpackt werden. Doch beim Arbeiten musste er immer wieder innehalten und zu dem Vulkan Yates hoch sehen, der sich unweit des Hauses majestätisch in den Himmel reckte. Es war keine Angst, vor dem schlummernden Feuer, sondern ein Genuss für sein Auge. In der entgegengesetzten Richtung konnte man das Meer sehen und überhaupt kam er sich vor wie im Paradies. Natürlich gab es, wie es sich für ein Paradies gehört, jede Menge Honig und dieser war wirklich schmackhaft.
Eines Tages, sollte ein Lamm geschlachtet werden, denn es galt eine neue wundersame Maschiene zu feiern, welche Honig aus den Waben schleudert. Diese hatten Vito und Pia in einer Stadt im Norden erworben. Unser Freund, zunächst unschlüssig, weil er noch nie der Tötung eines Tieres beiwohnte, entschied sich doch zu bleiben. So wurde er ganz bleich, als der Nachbar und Vito ein Messer durch den Hals des gefesselten Tieres trieben und es nach kurzer Zeit starb. Das Häuten und Zerlegen fand er dann aber wieder recht interessant. Und das abendliche Barbeque mit Lammleber, -niere, -bauchfleisch und -hoden fand er sehr schmackhaft. Der Hund des Nachbarn bekam ein paar Stücke vom Lamm ab.
Doch dann passierte das Übel. Der Hund hatte anscheidend Blut geleckt und war auf die Weide zu den Schafen gegangen. Am Abend kamen nur noch achtzehn statt neunzehn Schafen zurück zum Haus. Der Hund wurde verdächtigt, doch er hatte kein Blut im Fell und man fand das tote Schaf nicht. Jedoch hatte der Hund schon einmal ein Schaf gerissen. Vito war nicht entzückt doch man lies die Sache auf sich beruhen.
In den folgenden Tagen lernte unser Freund zwei Nachbarn kennen. Den einen besuchte man um Eier zu kaufen. Er erwähnte, dass er in die Hölle kommen würde. Pia erklärte, dass er einen Mann mit einem Messer getötet hatte, weil dieser seine Tochter bedroht hat. Er war für zwei Jahre im Gefängnis gewesen, hat dort aber als Friseur Geld verdient. Später hat er Holzkohle hergestellt und heute hat er einen hübschen Bauernhof mit Kühen und Schafen. Der andere Nachbar war von etwas eitlerer Natur und hatte gerade Besuch von einem Mann aus dem namenlosen Land, der im Süden eine riesige Farm mit zehntausenden Schafen besitzt. Die beiden hatten Geschäfte gemacht und der Schaffarmer hat Wald gekauft und baute dort ein Haus. Pia erzählte wiederum von der Familiengeschichte und dass der Nachbar einst ein Kind von einer anderen Familie adoptiert hat. Die Papiere hatte er aber nicht, was dann irgendwann auffiel.
Schlieslich kam Heiligabend und der Abendteuer und Paige sammelten Zweige für ein Weihnachtsgesteck. Dieses wurde festlich mit selbst gefalteten Sternen und Holzfiguren behängt. Eine Lammkeule wurde vorbereitet und um Mitternacht gab es ein wunderbares Weihnachtsessen. Wirklich aufregend wurde es dann am nächsten Tag. Pia hatte das tote Schaf gefunden; es lag tot und aufgedunsen in einem Bach. Unser Freund half dabei es aus dem Bach zu ziehen, damit es nicht das Wasser verdirbt. Es dauerte nur ein paar Stunden und dann hatten Geier das tote Tier bis auf die Knochen abgenagt. Dann wurde die Honigernte eingeholt. Nachmittags hatte Paige noch die Idee ans Meer zu gehen und so war unser Freund an Weihnachten im Meer schwimmen. Sie sahen sogar noch einen Fuchs und einen Seelöwen. Abends wurde die neue Maschine zum Schleudern ausprobiert und der gelbe Nektar floss in Massen. Danach waren alle zufrieden und fielen in einen erholsamen Schlaf.
Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende, unser Freund muss noch viel über das Honigmachen lernen und ihr werdet bald wieder von ihm hören. Leider dann ohne Paige, denn die ist heute abgereist.
muffin91 am 27. Dezember 15
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Jetzt bin ich schon auf der nächsten Farm und am liebsten würde ich direkt darüber schreiben, aber euch interessiert bestimmt auch, wie mein Abenteuer in der Wildniss ausgegangen ist.
Also nach einer Nacht im Zelt war der nächste Tag sehr grau und regnerisch und meine Motivation zu Wandern sehr gering. Ich hatte ja nur für einen Zeltplatz bezalt, aber ich dachte mir, ich kann ja trotzdem in der kleinen Hütte den Tag verbringen, nur halt nicht drin schlafen. Um es kurz zu machen, am Ende habe ich die zweite Nacht auch in der Hütte den Ofen angemacht und darin geschlafen. Es war ja niemand da und dann kanns auch keiner kontrollieren ;). Am nächsten Tag bin ich dann wieder zum „Basiscamp“ und habe dort dann noch eine kleinere Rundwanderung gemacht, die sehr abwechslungsreich im Vergleich zum Rest des Parks war. Am nächsten Morgen regnete es dann wie aus Eimern und ich wartete am Parkeingang darauf, dass mich jemand mitnimmt. Es kamen noch eine Französin und ein Franzose, die den selben Plan hatten. Dummerweise war das einzige Auto das fuhr ein chilenisches Pärchen mit Jeep und die Rückbank war voll mit Campingkram. Aber die Chilenen lassen sich von sowas nicht abhalten und so räumten sie geduldig im Regen die Rückbank leer und in den Kofferraum, nur damit wir uns am Ende zu dritt mit drei riesigen Rucksäcken auf die Rückbank quetschen konnten. Das nenne ich Hilfsbereitschaft. Die Fahrt endete in Quellón, wo sich auch ein Ende der „Panamericana“, welche in Alaska beginnt, befindet. Die Beiden aus Frankreich waren sehr nett und so besuchten wir noch ein Restaurant zusammen und danach ging es nach Castro, wo ich mich wieder alleine in ein Hostel einquartierte. Abends ging es noch mit einem walisischen und zwei französischen Mädels in eine Bar, wo wir den „Terremoto“ übersetzt Erdbeben, einen sehr süßen Cocktail ausprobierten. Im nachhinein hätten wir lieber zu viert einen bestellt und uns geteilt; das Ding schmeckt nicht.
Am nächsten Tag hab ich mir noch eine der vielen Inseln des Archipels auf der Ostseite der Insel angesehen. In Anchud war ich in der ältesten der Holzkirchen, für die Chiloe so berühmt ist. Auf dem Rückweg wollte ich in einer Hafenstadt eigentlich noch das berühmte „churanto“ essen, hab mich dann aber ein bisschen doof angestellt und doch nur eine normale Meeresfrüchtesuppe und zwei Kartoffeltaschen gegessen. War aber sehr lecker.
Tags darauf ging es wieder mit dem Bus nach Puerto Varas, wo ich eine Nacht in einem netten kleinen Hostel verbrachte. Das Haus war fest in französischer Hand, aber die Beiden Mädels an der Rezeption (Antonia und Jelena) waren deutsch und haben mich bei Stadt, Land, Fluss hart abgezockt. Bei Montagsmaler und Wer-bin-ich war ich zum Glück nicht ganz so schlecht :).
Am 14.12 machte ich mich auf den Weg zu meiner zweiten Farm, das war vor einer Woche. Ich werde jetzt nicht mehr viel schreiben (es ist gerade halb eins), aber so viel sei gesagt, es ist super! Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch an all meine fleisigen Blogleser_innen :).
muffin91 am 21. Dezember 15
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Hallo Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs :)
Ich sitze gerade in der „Lobby“ eines Hostels in Puerto Varas und mein Bus zu meiner zweiten Farm fährt in 50 Minuten. Ich habe also nicht sooo viel Zeit für diesen Text, aber ich will wenigstens das wichtigste festhalten.
Mir gehts gut :)
So jetzt habe ich noch 49 Minuten, also schreibe ich auch noch was über meine letzte Woche.
Nach der Ziegenfarm ging es für mich erstmal nach Puerto Varas. Eigentlich hatte ich gedacht, die andere Farm will, dass ich früher komme, aber das wollten sie dann doch nicht. In Puerto Varas waren die ersten zwei Hostels belegt, im dritten (ein etwas teureres) hatte ich aber Glück. Eigentlich wollte ich dort nur eine Nacht bleiben, aber in meinem Zimmer lernte ich Daniel und Alistair kennen, mit denen ich am nächsten Tag eine Tour in den Parque Nacional Vicente Perez Rosales unternahm. Dieser liegt am Fuße des großen schönen Vulkan Osorno und an einem See mitten zwischen den Anden. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter und wir sahen nicht viel davon. Dafür fand gerade ein Ultramarathon hier statt, was vermutlich auch der Grund für die vielen ausgebuchten Hostels in Puerto Varas war. Der Boden war voll mit „Aschesand“ von dem Ausbruch im April, was die Tour einigermaßen anstrengend machte. Die Marathonläufer taten mir noch mehr leid. Spannend waren die trockenen Flüsse, welche vermutlich von älteren Ausbrüchen stammten und nicht durch Wasser sondern durch Lava oder Asche entstanden sind. Auf dem Rückweg haben wir uns noch die Saltos de Petrohue angesehen, welche leider nicht ganz geöffnet waren wegen Umbauarbeiten.
Am nächsten Tag ging es dann aber nach Chiloe, die größte Insel Chiles, wenn ich mich nicht täusche. Hier blieb ich eine Nacht auf einem Zeltplatz in Castro und dann ging es in den Parque Tantauco. Dieser ist kein Nationalpark, sondern von einem ehemaligen Präsidenten gegründet und relativ unbekannt. Die Anfart gestaltete sich schwierig, da man 40 km unbefestigte sehr schlechte Schotterstraße zurücklegen muss. Ich hatte Glück und hab mich von verschiedenen Autos mitnehmen lassen. Zuletzt einem Pärchen aus Santiago, deren kleines Auto uns an einer Stelle nicht alle gepackt hat und wir mussten kurz aussteigen :O. Ansonsten kann man aber sagen, dass man hier per Anhalter super vorran kommt, ich wurde sogar schon mitgenommen ohne einen Daumen rausgestreckt zu haben :). Im Park bin ich dann direkt noch acht Kilometer gewanderd, was erstmal wenig klingt, aber der Weg war seh unterschiedlich gut und ich hatte Proviant für mehrere Tage (Essen) mitgenommen. So war ich am Abend sehr erschöpft aber glücklich und auch ganz allein. Denn der Park schein tatsächlich so unbekannt zu sein, dass hier kaum jemand für länger als einen Tag herkommt. Für die nächsten 48 h sah ich genau niemanden. Das war schon ein sehr abgefahrenes Gefühl, so ganz allein irgendwo am Ende der Welt zu sein. Der Park ist im Süden der Insel, und ich war an einem der Seen. Viele Berge gab es nicht, weswegen die kalte, feuchte Luft vom Pazifik relativ ungehindert mir um die Ohren blies.
So jetzt kann ich leider erstmal nicht weiterschreiben, weil in 30 min mein Bus kommt und das noch ein gutes Stück zur Bushalte ist. Ich vervollständige das hier bald und erzähle wie es mir ergangen ist in der Wildniss. Die Bilder gibts aber jetzt schon :).
muffin91 am 14. Dezember 15
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